Mehltau erkennen und vorbeugen

Mehltau erkennen und vorbeugen

Wenn Mehltau im Garten auftritt, sollte er zunächst einmal definiert werden, damit die passenden Gegenmassnahmen gefunden werden.

Mehltau ist ein Pilz. Ein Sammelname für über 100 Pilze die wir an unseren Nutz- und Zierpflanzen finden können. In einem sehr veritablen Ausmass ist der Mehltau verbreitet. Hierbei unterscheidet man zunächst zwischen dem «echten Mehltau» und dem «falschen Mehltau». Klingen beide namentlich ähnlich sind aber zwei völlig verschiedene Pilzarten. Ein weisslicher Belag auf den Pflanzen in ihrem Garten ist ein Alarmzeichen, dass sie ernst nehmen sollten. Denn das deutet darauf hin, dass ein Mehltau die Pflanze oder den Baum befallen hat. Sie sollten in jedem Fall zügig handeln, damit eine schnelle Ausbreitung verhindert wird. Um Gegenmassnahmen ergreifen zu können, müssen sie zunächst einmal ermitteln, welcher Schädling hier am Werk ist.

Echter Mehltau

Diese Pilzerkrankung wird durch den sogenannten «Schlauch Pilz» hervorgerufen. Ein Ektoparasit, der durch seine Saugfortsätze sein Nährstoff und Wasserversorgung sichert und damit den Wirt langsam schwächt. Bis sich die Blätter der Wirtspflanze einrollen, braun werden und schliesslich abfallen. Es ist ein «Schönwetterpilz» der Temperaturen ab 20 Grad liebt, damit sich die Sporen entwickeln können. Die Sommersporen es Pilzes, die Konidien, werden über den Wind und durch Insekten verbreitet und führen zu einer rasanten Ausbreitung im Garten. Im Herbst bildet der Pilz einen Fruchtkörper im Inneren sind bereits die Ascosporen, die gut überwintern können. Echter Mehltau befällt gerne Erdbeeren, Weinreben, Eichen, Rittersporne, Lupinen, Apfelbäume, Ahornbäume oder auch Tomaten.

Mehltau am Apfelbaum
Mehltau am Apfelbaum

 

Falscher Mehltau

Falscher Mehltau ist ein «Eipilz» und damit nach neusten Erkenntnissen zu den Tieren gehörend. Sein Schadbild erkennen sie an Unterseite der Blätter. Der Belag lässt sich nicht oder nur schwer abwischen. Auf der Blattoberfläche zeigt sich ein braun gelbliches Teppich-Mosaik. Dieser Pilz ist der noch gefährlichere Pilz, denn er dringt ins Innere der Pflanze ein und wenn er nicht behandelt wird kann dies sogar zum Absterben der Pflanze führen. Beim «echten Mehltau» passiert dies nur wenn die Pflanze oder der Baum vorgeschädigt ist.  Es ist ein «Schlechtwetterpilz» Nässe, regnerische Witterung das ist sein Element. Deshalb ist auch prinzipiell, eine gute Belüftung zwischen den einzelnen Pflanzen, Ästen oder auch im Gewächshaus, vorbeugend gegen Pilze. Falschen Mehltau findet man häufig an Rosen Sellerie, Sonnenblumen, Kopfsalat, Gurke und an auch an Erdbeeren.

Vorbeugende Massnahmen

  • Gerade beim Gemüseanbau können sie beispielsweise Basilikum, Kerbel oder Schnittlauch mit in die Beete setzen. Denn diese meidet der Mehltau, so halten sie vorbeugend den Pilz fern.
  • Giessen sie ihre Pflanzen bereits morgens oder nachmittags.
  • Möglichst Pflanzen immer von unten giessen, um die Blätter wasserfrei zu halten.
    Mehltau am Löwenzahn
    Mehltau am Löwenzahn
  • Tomaten und Erdbeeren können am Boden mit Stroh bedeckt werden damit die Blätter/Früchte keinen Kontakt mit der Erde haben.
  • In den Beeten Unkraut entfernen, dies wird gerne befallen und verbreitet sich von dort weiter aus.
  • Achten sie bereits beim Einpflanzen ihrer Setzlinge auf ausreichend Abstand. Sie schützen dadurch die Nutzpflanzen, sie erhalten mehr Licht und die Luft kann gut zirkulieren.
  • In fruchttragenden Bäumen auch für Luft und Licht sorgen. Gerne auch die kleineren Früchte zur Entlastung des Baumes zwischendurch entfernen damit mehr Kraft in die verbleibenden Früchte geht.
  • Stärken sie Ihre Nutz – und Zierpflanzen mit Dünger. Man sollte nur nicht überdüngen, denn auch dies kann Pilzfördernd sein.
  • Zur Düngung eigen sich verschiedener Kräutersud, Brennnesseljauche oder auch Ackerschachtelhalmsud

Trotz alledem bleibt noch zu sagen, dass in einem intakten Ökosystem auch ein Mehltau völlig normal ist.  Beispielsweise der Marienkäfer, insbesondere der Zwölfpunkter, ernähren sich von diesem Pilz. Wo ein Schädling im Garten ist, ist meist auch ein Nützling nicht weit. Allerdings an Pflanzen oder Bäumen, deren Früchte wir verzehren wollen und eine ertragreiche Ernte wünschen, wollen wir selbstverständlich auch keinen Pilz haben.

Ein Video mit entsprechenden Tipps und praktischen Hinweisen findet Ihr auf unserem Youtube-Kanal unter folgendem Link:

OwangO Gartentipp’s auf Youtube – Mehltau am Apfelbaum

 

Autor: Kerstin Wenzel [kw]