Margeriten – zauberhafte Wiesenpracht
Margeriten lassen bei ihrem Anblick das Herz höherschlagen. Die weiss und gelben Blüten sind aber für Insekten ein Magnet und dienen als Nahrungsquelle.
Margeriten erinnern einen sogleich an die Kindheit. Nach den früheren strengen Wintermonaten, in denen man sehnsüchtig Wärme und das Freiland herbeisehnte, war man im Mai höchst erfreut, dass sich die Natur endlich wieder in Farbe hüllt. Raus in die Natur, Blumenkränze flechten und gerade die Margerite ist bekannt als die Blume für das Liebesorakel. Wer kennt es nicht «er liebt mich, er liebt mich nicht». Die Orakelblume soll unters Kopfkissen gelegt auch den zukünftigen und die Anzahl der Kinder offenbaren. Sie ist mit Sicherheit nicht die majestätische Schönheit, aber durch ihre Natürlichkeit das anmutig, verspielte erfreut sie uns. Sie widerspiegelt die Leichtigkeit des Seins, die ungetrübte Jugendlichkeit. Aber auch die Insekten sind hoch erfreut, denn die Margerite dient durch ihre tellerförmige Blüte, bestehend aus den weissen Zungenblüten und vielzähligen goldgelben Röhrenblüten, vielen Insekten als Nahrung. Die Hauptblütezeit beginnt im Juni oder manchmal auch schon im Mai, je nach Landstrich und Temperatur. Dafür ist eine Blüte bis September möglich.
Margeriten weniger oft als Heilkraut verwendet
Die Margeriten, ähneln in ihrer Erscheinung den etwas kleineren Gänseblümchen. Deshalb heissen sie im englischen auch beide «Daisy». Beide Blumen sowie auch die Kamille gehören in die Familie der Korbblütler. Leucanthemum vulgare so die lateinische Bezeichnung, findet zwar in der Homöopathie Beachtung, in der Volksmedizin allerdings weniger. Wahrscheinlich liegt das daran, dass die geruchlose Kamille durchaus vergleichbare Heilwirkung hat, aber etwas stärker in ihrer Wirkung ist als die der Margerite. Zum Einsatz kommt sie zur Unterstützung bei Asthma, zum entkrampfen bei Magenkoliken und Menstruationsbeschwerden. Auch die Verwendung einer Tinktur bei Brandwunden lindert Schmerzen. Vorsicht ist geboten, wenn eine Allergie gegen Korbblütler vorliegt, denn Margeriten können durchaus auch eine Kontaktallergie hervorrufen.
Anwendungsbereiche der Wiesenmargeriten
Es gibt in etwa 42 verschiedene Margeritenarten, die alle ungiftig sind. Finden Margeriten allerdings Verwendung in der Küche oder medizinische Anwendung, sollten unbedingt natürlich gewachsene Wiesenmargeriten verwendet werden. In den Zier-Margeriten, die im Handel erhältlich sind befinden sich Wachstumsförderer, Pestizide oder auch Fungizide deren Aufnahme unbedingt zu vermeiden ist.
Durch die adstringierenden Inhaltstoffe eignet sich die Wiesenmargerite gut zur Linderung von kleinen Entzündungen im Mundbereich, zur Linderung bei Husten oder auch bei Magenkoliken. Hierfür können eine Tinktur oder ein Tee zur Anwendung kommen. Zur Herstellung eines Tees benötigt man in etwa 12 Gramm Blüten, welche mit 250ml kochendem Wasser übergossen werden. Nach 10 Minuten abseihen. Zur äusserlichen Anwendung lassen sie den Tee abkühlen, so können zum Beispiel kleine Abschürfungen desinfiziert werden oder lindern den Schmerz bei Verbrennungen.
Ähnliche Wirkungen erzielen sie mit Tinkturen, die allerdings etwas mehr Zeit in der Herstellung benötigen. Hierfür setzen sie die Blüten oder auch Blätter mit mindestens 40%-igen Alkohol an und lassen den Sud vier Wochen ziehen. Zur inneren Anwendung wird die Tinktur nur mit 10 Tropfen verwendet. Oder im Mundbereich ein wenig eingepinselt. Äusserlich kann die Tinktur mittels Kosmetikpads auf die entsprechenden Hautstellen aufgelegt werden.
Autor: Kerstin Wenzel [kw]