Heizen mit Holz – gefährliche Alternative?
Heizen mit Holz rückt wieder in den Fokus. Energiekrise, Rezession und Krieg in der Ukraine. Egal wo man derzeit hinsieht, stehen Kriesen, der Klimawandel, die Energieknappheit und damit einhergehende Versorgungsengpässe auf der Tagesordnung. Dem noch nicht genug, müssen sich viele Mieter und aber auch Eigentümer nun Gedanken machen, mit welcher Heizstrategie Sie dem nahenden Herbst und Winter begegnen. Heizen mit Holz rückt da derzeit wieder in den Vordergrund. Aber aufgepasst, es gibt hier einige nicht zu unterschätzende Gefahren.
Heizen mit Holz- und Kachelöfen
Neben Gas ist das Heizen mit Holz wieder die derzeit gefragteste Lösung. Vielerorts werden derzeit die dereinst stillgelegten Holzöfen wieder reaktiviert und für die nahende Heizperiode als Ersatz für Strom und Gas eingesetzt. An sich ja vor allem unter den derzeitigen Gegebenheiten das einzig probate Medium um annähernd kostengünstig an Heizwärme zu kommen. War das Heizen mit Holz noch vor einigen Monaten nahezu ins Abseits gerückt, steht es auf der Versorgungsagenda nun wieder ganz oben. Aber wie man sich unschwer vorstellen kann, schlägt auch hier die Rezession und die explosionsartig gestiegene Nachfrage nach Holzöfen und Brennholz an sich wieder voll in den Markt ein. Aber, unsere Wälder als energiespendender Lebensraum stehen derzeit ja auch nicht besonders gut da.
Vielerorts gibt es bereits jetzt schon wieder ausverkauftes Brennholz. Zudem – und gerade auch ergänzend zur Rezession – stieg der Kaufpreis für einen Ster (oder auch für den geringeren Raummeter) teils dramatisch an. Von dereinst knapp 70 EUR pro Ster Brennholz liegen die Preise derzeit bei nahezu schon 200 EUR. Und da sprechen wir noch von sogenannten „Leichtholz“ wie Fichte. Das qualitativ und vom Brennwert her höherwertige „Festholz“ wie Buche liegt nochmals deutlich darüber. Preise von 300 bis 450 EUR pro Ster sind derzeit keine Seltenheit und vor allem auf Anzeigenportalen zu finden. Verkauft werden zudem fast nur noch Raummeter, die weniger als ein Ster bedeuten.
Holzfeuer – Gefahren und Umweltbelastungen
Wo sich bisher niemand wirklich über das Heizen mit Holz und hier im Besonderen der möglichen Belastungen, Fehlerquellen und Gefahren bewusst ist, kann es beim Heizen mit Holz schon ganz schön gefährlich werden. Wie bei Öl- und Gasheizungen auch, wird beim Verbrennen eine ganze Menge an gebundenem CO² in die Atmosphäre freigesetzt. Wird dann auch noch unfachmännisch mit Holz geheizt, entsteht auch noch Methangas und vor allem auch Feinstaub. Aus diesem Grund wurde vor einiger Zeit auch eine entsprechende Heizverordnung erlassen und massenweise Kaminöfen stillgelegt.
Dies wiederum kann nun bedeuten, dass länger nicht genutzte Holzöfen undicht wurden und dort zusätzliche Gefahren durch unbemerkten Gasaustritt auftreten können. Hier stehen vor allem die giftigen Grundgase wie CO² und Methan im Vordergrund. Unbemerkt und dadurch über längere Zeit eingeatmet, kann dies zu erheblichen Gesundheitsprobleme bis hin zu komatösen Zustanden mit Todesfolge führen. Wir möchten hier keine Angst sähen, sondern eher die Aufmerksamkeit der Ofenbenutzer für dieses Thema schärfen.
Um diese Gefahr zu bannen und von Begin an eine Kontrolle zu haben, kann z.B. ein Gassensor wie unsere OWEL-2 „Envy-LAB“ Messstation für Innenräume sehr gute Dienste leisten. Das OWEL-2 wird dabei in ein DECT-ULE Smarthome-System mit z.B. einer AVM FRITZ!Box oder einem kompatiblen Router wie die Telekom HomeBase-2 eingebunden. Das OWEL-2 verfügt über mehrere Sensoren für Temperatur, Luftfeuchte und Luftgüte. Die Luftgüte wird aus Messung von Gasen wie beispielsweise LPG, Propan, Butan, Methan, Alkohol, CO, H2-Wasserstoff und Rauch- sowie auch Staubpartikel berechnet und über einen Webbrowser angezeigt. Unser Youtube-Video zeigt den Einsatz des OWEL-2 „Envy-LAB“ im Detail.
Wird nun durch das Anfeuern von Holz und austretenden Gasen wie Methan und CO² die Raumluft kontaminiert, so erkennt das OWEL-2 diese Werte sofort und kann reagieren. Für die Raumluftmessung kann z.B. ein Schwellenwert vorgeben werden, ab dem eine Warnung per PUSH-eMail und per Steuerung eines Smarthome-Gerätes (wie z.B. eine Sirene) abgesetzt wird. Damit können unentdeckte Gasaustritte und Leckagen sofort erkannt und gemeldet werden. Darüber hinaus kann das OWEL-2 auch gleichzeitig einen anderen Wert – wie z.B. die Luftfeuchtigkeit – beobachten und gleichermaßen melden. Zu trockene Luft durch z.B. leistungsstarke Holzheizungen und Kachelöfen kann die Gesundheit und die Atemwege zusätzlich belasten.
Holzöfen richtig bedienen
Das Heizen mit Holz in Design- oder Kachelöfen erfordert auch eine gewisse Vorgehensweise beim Anheizen. Zuerst gilt folgende Regel: Das Feuerholz muss ausreichend trocken (1-2 Jahr gelagert, Restfeuchte idealerweise bei 10-15%) und in ausreichend kleine Stücke geschlagen sein. Das „Einschlichten“ des Brennholzes sollte idealerweise mit 2 Scheiten unten direkt auf dem Rost beginnen. Achten Sie darauf, dass die beiden Holzscheite das Gitter nicht zu sehr verdecken. Das Anheizen benötigt viel Zuluft von unten, um eine ordentliche Flamme und wenig Feinstaub bzw. Ruß zu bilden.
Nach der ersten Schicht folgt – um 90 Grad gedreht – die zweite Schicht mit ebenfalls 2 Scheiten. Je nach Ofengröße und Brennraumhöhe kann noch eine dritte Scheiten-Schicht – wieder um 90 Grad gedreht – folgen. Danach kann eine Schicht dünneres Anzündholz aufgelegt werden. Darauf folgt dann ein handelsüblicher Kaminofen-Anzünder aus Wachswolle oder gepresstem Flachs-/Holzgeflecht. Wichtig ist hierbei: Das Anzündholz sollte eine ausreichend große Flamme für ein bis zwei Minuten erzeugen können, damit die oberste Holzscheite-Schicht sicher anbrennen kann. Idealerweis öffnen Sie den Luftzug soweit, dass eine gleichmäßige aber nicht zu starke Flamme entsteht.
Übrigens! – Auch das Nachlegen will gelernt sein. Idealweise legen Sie erst ein oder zwei neue Scheite nach, wenn die Flamme sichtbar erlöschen ist und ein ausreichendes Glutbett noch auf dem Gitter liegt.
Autor: Volkmar Großwendt [vg]