Erste Hilfe – Wunden selbst versorgen

Erste Hilfe – Wunden selbst versorgen

Erste Hilfe im Alltag. Schnell ist es einmal passiert: Kleine Verletzungen kommen häufiger vor als man denkt. Oftmals sind es kleine Missgeschicke, die eine Schürf- oder Schnittwunde hinterlassen.

Erste Hilfe bei Verletzungen

Erste Hilfe bei der Wundversorgung ist das A und O. Wie schnell sticht man sich beispielsweise während der Haus- oder Gartenarbeit an einem Werkzeug oder Gegenstand. Solange es keine extrem schweren Verletzungen sind, kann man sich mit ein wenig Wissen und Vorsicht auch sehr gut selbst versorgen. Kleinere Wunden kann man sehr schnell und optimal versorgen. Dabei sollte man immer auf Sauberkeit und Hygiene achten. Im Folgenden geben wir Ihnen einige wertvolle Tipps und Hinweise, wie sie die am häufigsten auftretenden Verletzungen und Blessuren schnell versorgen können.

Verband und Tape
Verband und Tape

Oberstes Gebot ist es die Ruhe zu bewahren. Gerade Schürfwunden bluten oftmals und anfänglich sehr heftig, was aber dennoch sehr gut zu behandeln ist. Schnitt- und Stichwunden hingegen zeigen manchmal ein anders Verletzungsbild und bluten meistens auch weniger stark. Bei allen kleineren Verletzungen ist eine bestimmte Vorgehensweise hilfreich, die entstandenen Wunden optimal und professionell zu versorgen. Dabei unterscheiden wir in diesem Beitrag zwischen Schnitt-, Stich- und Schürfwunden. Größere Verletzungen sollten Sie dabei dennoch vorrangig selbst versorgen, dann aber zusätzlich zum Arzt gehen oder je nach Schwere der Verletzung einen Arzt rufen.

Schnittwunden ordentlich versorgen

Eine Schnittwunde kann durch ein Messer oder ein scharfes Werkzeug entstehen. Einen kurzen Moment nicht aufgepasst, ist das Malheur auch schon passiert. Diese Verletzungsart zählt zu den häufigsten Unfällen und passiert auch am zahlreichsten im Haushalt. Dabei sollte man eine auch stark blutende Wunde ein wenig bluten lassen. Dies ist eine Schutzmaßnahme und schwemmt sozusagen Schmutz und Bakterien von selbst aus der Wunde. Tiefere Wunden, die nicht aufhören zu bluten, müssen dann aber ärztlich versorgt werden.

Legen Sie hier dann einen provisorischen Druckverband an und gehen zu bzw. rufen einen Arzt. Hierzu legen sie eine sterile Wundauflage über die Verletzung und wickeln zwei bis drei Lagen Mullverband nicht zu fest um die Verletzung. Dann legen Sie ein Druckpolster (z.B. ein Pack Taschentücher etc.) auf den Wundbereich und wickeln den restlichen Verband deutlich strammer. Achten Sie aber darauf, dass die Durchblutung nicht „abgebunden“ wird und das die Gliedmaße nicht blau anläuft. Denken Sie daran, als Ersthelfer bei anderen Personen immer Schutzhandschuhe zu tragen.

Erste Hilfe bei Schürfwunden

Schürfwunden sind schnell passiert und zumeist besonders schmerzhaft. Der große Schmerz entsteht dadurch, dass meistens eine große Hautfläche beschädigt wird. Daher werden auch viele Schmerzrezeptoren der Haut angesprochen, was als heftig brennender Schmerz empfunden wird. Zudem bluten Schürfwunden weniger als andere Verletzungen. Grundsätzlich gilt hier: Als erstes die Wunde gut reinigen. Die kann ohne weiteres mit normalen Leitungswasser geschehen, ohne eine bakterielle Entzündung zu riskieren.

Pflaster auf Wunde
Pflaster auf Wunde

Sollten sich Gegenstände wie kleine Kiesel oder andere Gegenstände in der Wunde befinden, so sollten diese auf jeden Fall vorsichtig entfernt werden. Danach die Wunde mit einem Pflaster flächig verschließen bzw. bedecken.

 

Stichwunden – ärztlich versorgen!

Bei Stichwunden sollte man in jedem Fall eine Erstversorgung vornehmen. Da man oftmals schlecht einschätzen kann wie stark die Verletzung tatsächlich ist, sollte man besser einen Arzt aufsuchen und auf Nummer sicher gehen. Gerade tiefere Einstiche können wichtige Organe und die Blutversorgung massiv verletzen, was man von außen eher nicht sehen kann. Daher gilt auch als oberstes Gebot: Gegenstände, die tiefer in der Haut stecken, niemals selbst herausziehen, hier besteht unter Umständen sogar Lebensgefahr durch starke und unerkannte innere Blutungen.

Eine erste Wundversorgung kann vorsichtig um die Verletzung herum durchgeführt werden. Wer entsprechende Kenntnisse hat, kann bei starken Blutungen aber auch einen Druckverband, wie oben zum Thema Schnittwunden erwähnt, anlegen. In jedem Fall ist aber schnellstmöglich ein Arzt zu rufen bzw. – sofern möglich – ein Arzt oder Krankenhaus aufzusuchen.

 

Autor: Volkmar Großwendt [vg]