Kaffee – heilsames Lebenselixier
Kaffee hat längst keinen so schlechten Ruf wie man ihm nachsagt. Neuere Studien bestätigen hingegen sogar eine mehrfach gesundheitsfördernde Wirkung. Wir zeigen euch in diesem Artikel die wahre Wirkung unseres liebsten Heißgetränkes.
Kaffee stärkt die Gehirnfunktionen
Jeder kennt die Wirkung einer frischen Tasse Kaffee am Morgen – Gute Stimmung pur. Man fühlt sich gleich besser und leistungsstärker, was auch tatsächlich stimmt. Die positive Wirkung von Koffein auf das Gehirn ist weitreichend erforscht und bestätigt. Wenn unser Gehirn arbeitet und stark beansprucht wird, verbraucht es ATP (Adenosintriphosphat). Wird der Haupttreibstoff abgebaut, entsteht Adenosin. Dies wirkt auf unsere Nervenzellen und hemmt die Weiterleitung von Signalen. Koffein blockiert jedoch das Adenosin und sorgt somit für eine bessere Signalverteilung unter den Gehirnzellen.
Viele glauben ja auch, dass viel Kaffee irgendwann in ins Gegenteil kippt und man schnell müde und träge wird. Das stimmt so aber nicht. Allgemein glaubt man ja, dass Kaffeegenuss uns entsprechend wachmacht oder wachhält. Tatsächlich aber wirkt Kaffee als Beschleuniger, er löst hingegen die Bremswirkung der Signalverteilung durch das Adenosin. Das Koffein – ähnlich wie Gewürze – kann Kaffeetrinker beispielsweise auch deutlich freier Atmen lassen. Dahinter steckt der Wirkstoff Theophillin, der als Abbauprodukt beim Kaffeegenuss entsteht und früher als Standardmittel für Asthmatiker verabreicht wurde.
Koffein als hochpotent positiver Wirkstoff
In Bezug auf unser Herz-Kreislaufsystem geistern so allerlei Mythen durch die Welt. Erhöhter Blutdruck durch Kaffeegenuss ist zwar grundsätzlich gegeben, ab nur um 10 – 20 mmHg und auch nur kurzfristig. Den gleichen Effekt haben Sie aber auch, wenn Sie ein paar Treppen hochsteigen. Eine Gefahr für das Herz-Kreislaufsystem besteht hier nicht. Studien zeigen sogar eine schützende Wirkung für das Herz und auch eine positive Wirkung gegen Lebererkrankungen und Typ-2-Diabetes. Dies gilt in der Regel aber nur für „gefilterten“ Kaffee, wie eine Studie von Forschern der Uni Göteborg aufzeigt. Mit Milch genossen wird die Chlorogensäure des Kaffees gebunden und macht ihn damit Magenverträglicher.
Ein gefilterter Kaffee besitzt weniger Diterpene, die den Cholesterinspiegel schnell steigen lassen. Zudem kann Kaffee die Wirkung von Schmerzmitteln lokal verstärken was wiederum zur Folge hat, dass man die Dosis deutlich verringern könnte. Daher haben auch Schmerz-Kombipräparate mit Koffeinzusatz ihre Berechtigung. Bei Antibiotika oder Psychopharmaka sollte man allerdings auf einen Abstand von mindestens 30 Minuten vor bzw. nach Einnahme einhalten. Bevölkerungsstudien zeigen zudem, dass sich durch Koffein die alzheimertypischen Ablagerungen im Gehirn verringern und die Merkfähigkeit deutlich steigern lies.
Wieviel Kaffee ist nun gesund?
Hier hat sich folgendes Mengengefüge herauskristallisiert: Jede Tasse Kaffee pro Tag verringert das Typ-2-Diabetes-Risiko um bis zu 7% [1]. Zwei oder mehr Tassen pro Tag reduzieren zudem das Risiko für antivirale Leberzirrhose um bis zu 2 Drittel [2]. Drei bis 5 Tassen täglich erzeugen ein bis zu 65% geringeres Risiko für eine Demenz [3]. Bei 4 Tassen Kaffee pro Tag sinkt die Gefahr für schwarzen Hautkrebs um bis zu 20% [4]. Aber: Ab 6 Tassen pro Tag steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dagegen auf bis zu 22% [5]
Autor: Volkmar Großwendt [vg]
[1] Quelle: Rachel Huxley, 2009, Archiv of Internal Medicine
[2] Quelle: George Boon-Bee Goh, 2014, Hepatology
[3] Quelle: M. Eskelinen, 2009, Journal of Alzheimer Disease
[4] Quelle: Erikka Loftfield, 2015, Journal National Cancer Institute
[5] Quelle: Ang Zhou et al, 2019, American-Journal of Clinical Nutreon