Löwenzahn – Der Frühling steht vor der Türe
Löwenzahn spriesst mit seinen jungen, frischen, saftig grünen Blättern aus der vom Winter gezeichneten Erde.
Bereits im März kann der robuste Löwenzahn, noch vor der Blüte, als erste Energiezufuhr im Garten oder auf dem Feld, geerntet werden. Der Löwenzahn ist leicht erkennbar, durch seine markanten zahnigen Blätter. Zu einer späteren Zeit im Frühling auch durch die leuchtende, gelbe Blütenpracht. Diese schönen gelben Blütenköpfe locken Insekten an und dienen den Bienen als einer der ersten Nahrungsquellen. Löwenzahn ist nicht nur ein zu Unrecht unerwünschtes Garten Unkraut, sondern ein hervorragendes Heil- und Küchenkraut. Alles an dieser Pflanze kann verwendet werden. Wurzel, Stiehl, Blätter, Knospen und Blüten. Taraxacum officinalis so der botanische Name des Löwenzahns lässt Rückschlüsse auf seine Verwendung zu. Das neulateinische Wort «officinalis» bedeutet so viel wie «aus der Apotheke» und betitelt die Verwendung zu medizinischen Zwecken.
Löwenzahn ist weit mehr als eine hübsche Pusteblume
Ein Energiebündel der Extraklasse ist der Löwenzahn. Ein Kraftpaket, welches dem Körper wichtige Vitamine wie zum Beispiel Vitamin A, B2 und C zuführt. Aber auch Kalium, Magnesium oder Phosphor. Besonders in der Wurzel befindet sich das wertvolle Inulin. Inulin ist ein Ballaststoff mit präbiotischer Wirkung und unterstützt besonders die nützlichen Darmbakterien und sorgt für den Aufbau einer gesunden Darmflora. Entsorgen sie den Löwenzahn, wenn sie ihn gejätet haben, nicht achtlos auf dem Kompost, sondern nutzen sie die heilenden Eigenschaften dieser Wildpflanze. Es ist ein Geschenk der Natur welches wir kostenlos nutzen können. Die Wurzeln eignen sich hervorragend zur Bevorratung, diese können getrocknet werden und zu einem späteren Zeitpunkt verzehrt werden. Hierfür die Wurzeln läng aufschneiden und an einem Faden zur Trocknung aufhängen. So kann sogar im Winter darauf zurückgegriffen werden.
Wie wäre es mit einem gesunden Aperitif oder kühlenden Gesichtswasser?
Der Löwenzahn eignet sich zur inneren und äusseren Anwendung. Ein Wildkräutersalat aus jungen Löwenzahnblättern und Blüten, Brennnesseln und Günzel zupffrisch aus dem eigenen Garten. Eine extra Portion Energie und eine gute Frühjahrskur. Wenn ihnen der Bitterstoffgehalt des Löwenzahns zu hoch ist, kann man die Blätter oder auch die Stängel zum «entbittern» eine Stunde lang vor dem Verzehr in Wasser legen. Eine interessante Variante der Herstellung ist der Löwenzahn-Aperitif. Hierfür verwendet man circa 30 Gramm der süsslichen Blüten, die in ½ Liter trockenem Weisswein für eine Stunde eingelegt werden. Nach dem Abfiltrieren kann der Aperitif idealerweise ½ Stunde vor der Mahlzeit getrunken werden.
Zur äusseren Anwendung nehmen sie zwei Handvoll Blüten und übergiessen diese mit heissem Wasser. Lassen sie das Wasser mit den Blüten auf Handwärme abkühlen und entnehmen sie anschließend die Blüten. Die so entstandene Tinktur wirkt durchblutungsfördernd und regt den Hautstoffwechsel an. Reinigen sie Ihr Gesicht damit das Ergebnis ist erstaunlich. Der abgekühlte Rest kann abends als Gesichtswasser verwendet werden.
In folgenden Beitrag beleuchten wir die Eigenschaften der Wildpflanze «Günzel».
Autor: Kerstin Wenzel [kw]