Elektromobilität – Hybrid oder Vollelektrisch?
Elektromobilität wird immer beliebter und steigende Zulassungszahlen bestätigen den seit längerem absehbaren Trend. Doch welche Technologie ist die vermeintlich bessere? Hybride Antriebssysteme oder vollelektrische Fahrzeugmodelle mit größeren Akkus.
Elektrofahrzeuge stark im Trend
Die aktuellen Zulassungszahlen im Bereich der Elektromobilität sprechen eine deutliche Sprache. Laut KBA (Kraftfahrt-Bundesamt lagen die Zulassungszahlen für den Monat Januar 2021 bei insgesamt 169.754 Fahrzeugen aus allen Klassen. Darunter befinden sich 16.315 vollelektrische Fahrzeuge und 45.449 Hybridfahrzeuge. In dieser Zahl befinden sich dann auch 20.588 Plug-In Hybridfahrzeuge. Diese Zulassungszahlen zeigen deutlich in die Richtung der Elektrifizierung. Gleichzeitig erkennt man aber auch den deutlichen Trend zu Hybridsystemen. Dies mag an den komfortablen Prämien und Steuererleichterungen liegen, oder aber eben auch an gewerblichen Nutzungen.
Bei vollelektrischen Fahrzeugen wie beispielsweise einem modernen KIA e-Niro sehen wir aber derzeit auch die Problematik der geringen Zahl an öffentlichen Lademöglichkeiten. Erschwerend kommt hier hinzu, dass geeignete „Schnelllademöglichkeiten“ noch vergleichsweise rar sind und die Wege zu den Ladesäulen damit auch unverhältnismäßig. Dies erkennen die Autokäufer und weichen daher derzeit eher noch auf die ebenso lukrativen Hybridfahrzeuge aus. Aber, die Ladeinfrastruktur befindet sich auch im Wandel und immer mehr CCS-Schnellladeports entstehen derzeit in ganz Deutschland.
Elektromobilität im Mix
Der Trend bei den o.g. Zulassungszahlen hin zu Hybridsystemen hat einen einfachen Grund. Neben den verlockenden Prämien und inzwischen angenehm-komfortablen rein elektrischen Reichweiten spielt die Tatsache der Verbrennungsmotoren in einem Plug-In-Hybriden eine erstaunlich große Rolle. Dies führt zu der absolut berechtigten Annahme, dass die Verbrennungsmotoren noch lange nicht in Vergessenheit geraten werden. Ein klassisches Beispiel an der Kombination aus SUV und Hybridantrieb sehen wie z.B. im Mitsubishi Outlander PHEV oder dem neuen Eclipse-Cross-PHEV.
Ein Mix aus Hybrid-Antrieb mit teilelektrischen Reichweiten und Verbrennungsmotoren mit „eFuel“ sind die derzeit absolut „beste“ Lösung in mehrfacher Hinsicht. Zum einen haben wir eine riesen große Altbestandsflotte an Verbrennungsmotoren, die nahezu allesamt mit „eFuel“-Treibstoffen 1:1 umgehen können. Auf der anderen Seite können die Verbrennungsmotoren im Plug-In-Hybridsystem ja auch mit „eFuel“ betrieben werden. Diese Kombination aus erneuerbaren Energien im Strom- und Treibstoff-Sektor ist derzeit unschlagbar.
Fazit – Wie geht es nun weiter?
Das eine Wende in der Mobilität stattfinden muss ist unbestritten. Dieselmotoren – nicht zuletzt durch den weitreichenden und massiven Betrugsskandal seitens der deutschen Automobilindustrie – gehören trotz hoch effizienter Technologie aufs Abstellgleis. Normales raffiniertes Benzin ist ökologisch auch nicht mehr vertretbar. Allein die moderne und hoch effiziente „eFuel-Technologie“ ist aus ökologischer Sicht zu favorisieren.
In Verbindung mit Plug-In-Antriebssystemen ist dies der derzeit effizienteste, ökologischste, ökonomischste und schnellste umsetzbare Weg in die Elektromobilität von Morgen. E-Fuel kann sofort und ohne Änderungen an der bestehenden Tanknetz-Infrastruktur eingeführt werden. Auch die Transporte in Tanklastzügen kann wie bisher nahtlos übernommen werden. Vor wenigen Tagen erst hat sich auch MAZDA entschlossen, der „e-Fuel-Allianz“ beizutreten und alle daraus resultierenden Vorteil für die zukünftige Fahrzeugflotte zu nutzen. Derzeit nur und im „Wahnsinnstempo“ ausschließlich auf vollelektrische Mobilität zu setzen wird nicht funktionieren. Vom rein ökologischen Aspekt und dem „TCO“ dieser Fahrzeuggattung mal ganz abgesehen.
Autor: Volkmar Großwendt [vg]